02.12.16
Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften
02.12.16

Glossar zu Open-Access bis Romeo

Eine Dienstleistung der SAGW

Was man über open-access, DOI, DOAJ, ORCID bis Romeo alles wissen sollte, kann man nun bei der SAGW nachlesen (http://www.sagw.ch/sagw/laufende-projekte/open-access/oa-glossar.html#Open%20Access). Dass die überproportionalen Preissteigerungen bei den Verlagen, sowie die Übertragung der Autorenrechte an dieselben, Auslöser war für open-access, wie dies die SAGW schreibt, mag in einzelnen Fällen zutreffen. Schwarze Schafe gibt es überall. Die Entwicklung zum hybriden Publizieren hat aber vielmehr mit dem Bedürfnis nach möglichst unabhängiger, rascher, zeitgleicher und vor allem globaler Nutzung von Informationen zu tun. Das sind die Vorteile von open-access und allem was dazu gehört.

Open-access bedeutet kostenloser Zugang, aber gratis ist es dennoch nicht. Der Produktionsaufwand für Layout, Satz, Lektorat und Korrektorat bleibt derselbe. Sofern keine Printpublikation erscheint, entfallen zwar Druck und Vertrieb, die Kosten verlagern sich aber in die Bereiche der Metadatenbewirtschaftung, Registrierungen, dem langfristigen Unterhalt der Repositorien und einigem mehr. Und dennoch: eine Monografie ausschliesslich in open-access zu publizieren macht wenig Sinn, wenn mit der Publikation gearbeitet werden soll. Daher das hybride Publizieren: in open-access sind Stichworte und Textpassagen rascher auffindbar. Aber zum Lesen und mit den Texten zu arbeiten, ist es doch wiederum umständlicher. Und dann bleibt noch die Frage mit den Bildrechten. Bei einer gedruckten Publikation ist das überschaubar, aber eine global zugängliche und kostenlose Veröffentlichung birgt doch einige Probleme.

Mit open-access ist das Publizieren und Verlegen nicht einfacher geworden und nur marginal preiswerter. Es braucht weiterhin die Zusammenarbeit mit Verlagen, sofern man sich nicht im Registrationsdschungel verirren will und mit Einzelpublikationen schliesslich mehr bezahlt. Verlagskosten sind immer auch Verhandlungssache. Zudem sind die Märkte besonders auch in diesem Bereich global und transparent geworden, der Vergleich ist daher wesentlich erleichtert. Es gibt da schon welche die Fantasien haben, aber schliesslich kochen alle auch nur mit Wasser.

Dominique-Charles R. Oppler, Verleger

[ssba]

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