03.07.16
03.07.16

Aufgeschnappt:

“Verleger arbeiten wie Förster. Sie brauchen Geduld. Man pflanzt und sieht Jahrzehnte später, was daraus geworden ist.” Dieses schöne Zitat von Hanser-Verleger Jo Lendle im Interview der letzten NZZ am Sonntag liess mich ganz buddhistisch werden. Wenn der Verleger seine Philosophie aus den Bäumen zieht, was liest dann der Förster aus seinem Wald heraus? Wenn aus Tannen nicht nur Bücher werden, sondern das Büchermachen wieder Tannenpflanzen ist, darf also Geist irgendwann wieder zu unbeschriebener Waldluft werden? Sind nicht überhaupt Waldspaziergänge und Lektüre zwei Lebensvollzüge, die sich bedingen? “Freund, es ist auch genug! Im Fall du mehr willst lesen, so geh und werde selbst die Schrift und selbst das Wesen”. (Angelus Silesius) 

Pascale Blatter (Newsletter Schweizer Buchhandel)

[ssba]

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