Archäologische Piktogramme
Ausgegrabene Kleinfunde, Keramikgefässe und Baubefunde dienen der Wissenschaft, die kulturelle Entwicklung der Menschheit zu erforschen. Um grosse Mengen an heterogenen Daten miteinander zu analysieren und später zu kommunizieren, muss die Grabungsdokumentation in eine möglichst einheitliche Form gebracht werden.
Informationsdesign sucht nach evidenten visuellen Darstellungsformen, um Zusammenhänge auf einen Blick sichtbar zu machen und dadurch neues Wissen zu generieren. Um sogenannte Wissensbilder zu erzeugen, müssen die darzustellenden Daten vergleichbar sein. Für Grafiken, basierend auf Zahlen, gibt es bereits eine grosse Anzahl von bewährten Modellen. Bei qualitativen Daten hingegen ist die Frage nach der Visualisierung noch wenig erforscht. So auch in der Archäologie.
Durch die Gestaltung von kleinen Bildzeichen – sogenannten Miniatur-Infografiken – werden die in ihrer Funktion und ihrem Aussehen sehr unterschiedlichen beweglichen und nicht beweglichen Objekte wie Perlen, Speerspitzen, Trinkbecher, Tierknochen, Steinmauern oder Sandfussböden miteinander vergleichbar. Die evidenzstiftenden Mini-Visualisierungen präsentieren die äusserste Reduktion von Komplexität.
Für die Entwicklung der Zeichenschrift wird der Gestaltungsprozess der Typografie mit Methoden des Informationsdesigns gekoppelt und zusammen mit den Gestaltprinzipien auf eine Vielzahl von Piktogrammen angewendet. Daraus resultiert eine Schrift, die nebst Buchstaben und Zahlen kleine Wissensbilder enthält, mit denen Wissenschaftler die Grabungsdokumentation – unabhängig vom Informationsgestalter – beschreiben, kartieren und visualisieren können.
Erfahren Sie demnächst mehr zu dieser Dissertation von Fabienne Kilchör bei LIBRUM Publishers & Editors.
Zusätzliche Informationen bei
http://www.johngrimwade.com/blog/2017/05/15/archaeological-pictograms/
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