Römisches Juwel erstmals ausführlich publiziert
Die Goldbüste des Septimius Severus – Gold- und Silberbüsten römischer Kaiser
Von Anne de Pury-Gysel, mit Beiträgen von Alessandra Giumlia-Mair und Fotografien von Thanos Kartsoglou.
Die intakt erhaltene Goldbüste des Kaisers Septimius Severus aus Nordgriechenland ist ein ausserordentliches Zeugnis der römischen kaiserlichen Porträtkunst. Sie gehört zu einer Gruppe von nur dreizehn Kaiserbildnissen aus Gold (6), aus Silber (6) und aus vergoldetem Silber (1), die wir aus der Antike kennen.
Zusammen mit der berühmten Goldbüste des Kaisers Marc Aurel von Avenches ist jene des Septimius Severus wohl die bedeutendste Vertreterin einer Gattung, die in der Antike sehr viel häufiger gewesen sein muss und gewissermassen als mobiler Stellvertreter des Kaisers im Kult, in der Armee und bei öffentlichen Amtshandlungen fungieren konnte.
Die Büste wurde vor über 50 Jahren durch Zufall entdeckt. Umso erstaunlicher ist es, dass sie bis heute so gut wie unpubliziert ist. Dass es Frau Dr. de Pury-Gysel gelungen ist, von der griechischen Antikenbehörde die Erlaubnis zu erwirken, die Goldbüste im Original studieren und monographisch veröffentlichen zu dürfen, kann ihr nicht hoch genug angerechnet werden, zeugt aber gleichzeitig von ihrem durch eine jahrelange Forschungstätigkeit erworbenen wissenschaftlichen Renommee.
In ihrer Studie nähert sich Anne de Pury-Gysel der Goldbüste aus unterschiedlicher Richtung an. Neben den primären Aspekten der Fund- und Forschungsgeschichte, dem historischen Kontext, der Herstellungstechnik und der stilistischen Einordnung steht die Frage nach der Bedeutung und Funktion der Kaiserbildnisse, die in dieser umfassenden Form bisher noch nie behandelt wurde.
Indem sie nicht nur das Einzelwerk aus Nordgriechenland, sondern die Gattung der bislang bekannten dreizehn Gold- und Silberbüsten als Ganzes in den Fokus nimmt, schafft die Autorin mit ihrer Studie ein Referenzwerk, das in der Forschung zweifelsohne eine breite Rezeption finden wird.
With English summary. Résumé français.
Die Autorin
Anne de Pury-Gysel ist klassische Archäologin. Ihre berufliche Laufbahn führte sie zu Ausgrabungen in Griechenland und Zypern. Später leitete sie ein grösseres Forschungsprojekt zum römerzeitlichen Chur. Während ihres zehnjährigen Aufenthalts in Frankreich widmete sie sich hauptsächlich dem Studium des antiken Glases. Von 1995 bis 2010 leitete die Autorin den Fundplatz der Römerstadt Aventicum (Avenches). Ihre Interessensgebiete reichen von hellenistischer und römischer Keramik über Glas, antikes Handwerk und römische Orgeln zum römischen Porträt.
Publiziert auf dem «Goldenen» Open Access Weg
Nebst der gedruckten und gebundenen Ausgabe, ist die Publikationen gleichzeitig auch Open Access kostenlos zugänglich. Damit unterstützt der Verlag den internationalen wissenschaftlichen Diskurs und die Forderung universitärer Einrichtungen nach freiem Zugang zu wissenschaftlicher Literatur. Die Publikation ist mit Creative Commons Attribution 4.0 International License geschützt.
Ein Buch für Historiker, Archäologen, Kunsthistoriker, Metallurgen, Goldschmiede, Museen, Sammler, Kultur- und technikhistorisch interessierte.
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